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Warum ein Wald- und Wiesen- Elektriker sich eine Homepage einrichtet!

 

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  Wem ist es nicht auch schon so ergangen!? In mühevoller Kleinarbeit hat man sich gerade eine persönliche Startseite auf dem heimischen Rechner zusammengebastelt, weil das Durchblättern der Lesezeichen langsam aber sicher zu nervig geworden ist. Es werden noch einmal alle Links überprüft und der optische Eindruck ist allemal überzeugender, als die vielen sich öffnenden Fenster der Lesezeichen-Struktur. Man lehnt sich also zurück und freut sich zunächst erst einmal.

Schon ist der nächsteTotalabsturz abzusehen! Neu Partitionieren, Formatieren, Installieren? - alles kein Problem!, denkt man. Schließlich gibt es im Keller ja noch einen zweiten Rechner, den man notfalls nutzen kann, bis alles wieder im Lot ist. Einen gewissen Datenabgleich hat man ja irgenwann mal gemacht und so lange kann das auch nicht hergewesen sein. Der Absturz kommt wie erwartet. Es wird also lustig partitioniert, formatiert und neu installiert. Das Betriebssystem scheint wieder stabil zu laufen. Jetzt noch schnell mal nachschauen, ob vielleicht in der Zwischenzeit eine neue E-Mail eingegangen ist! "Wo ist mein Browser?" stellt sich plötzlich die Frage. Ach ja, der ist ja noch gar nicht installiert! Die Nacht wird immer kürzer, die Installationslust läßt merklich nach, aber die Neugier auf neue E-Mails bleibt. Also ab in den Keller, Rechner starten, E-Mails abrufen - alles geht wie von selbst. Jetzt noch schnell die aktuellen Computerangebote im Internet sichten, und dann ab ins Bett! Spätestens beim Anblick der leeren Startseite wird einem klar, dass der letzte Datenabgleich doch schon gewaltig lange hergewesen sein muss. Und das Schlimmste: Es gibt nichts mehr abzugleichen, denn alle Änderungen sind mittlerweile unwiederbringlich wegformatiert!

Es fängt also alles von vorn an! Die neue Startseite ist viel besser als die alte und man entdeckt die gute alte Diskette als Backup- Medium wieder. Diszipliniert werden fortan alle Internet-Daten (vorerst *.htm, *.gif und *.jpg) zwischen beiden Rechnern hin und her geschoben. Das Leben scheint wieder in Ordnung zu sein.

Völlig überraschend wird ein schon lange gestellter Antrag auf dienstlichen Internet-Zugang bewilligt. Die Startseite des Browsers im betrieblichen Netz sieht ziemlich jungfräulich aus. Das muss ja nicht so bleiben, denkt man, und erinnert sich an seine nunmehr wohlgepflegten Backup- Disketten. Wenn hier alles so aussehen würde, wie zu Hause, brauchte man das Fahrrad nicht zum Zweiten und erst recht nicht zum Dritten mal neu erfinden; man müsste ja nur einen Datenabgleich mit dem betrieblichen Netz durchführen! Zu dieser Maßnahme muss natürlich das allmächtige Betriebnetz erst einmal befragt werden.

Zwischen dem heimischen Computer und dem Betriebsnetz ergibt sich folgender fiktiver Dialog:

Computer:

Sehr geehrtes Betriebsnetz, hiermit möchte ich der Bitte meines Anwenders nachkommen und sie ersuchen, einem aktuell erforderlichen Datenabgleich zuzustimmen. Die Zusendung der abstimmungsrelevanten Daten könnte kurzfristig per Diskette erfolgen.

Betriebsnetz:

Verehrter Computer, wie sie sicher selbst wissen, sind Disketten ein Sicherheitsrisiko, da sie potentielle Virenträger sind. Ich habe aus diesem Grund nur begrenzte Möglichkeiten für die Speicherung zweifelhafter Disketten- Inhalte in meinem Sytem vorgesehen, weil die Protokollierung der Aktitäten von bereits zugelassenen Nutzern schon jetzt die personellen, strukturellen und technischen Ressourcen meines Systems überproportional beansprucht. Da der Transfer von Daten mittels Disketten ohnehin nicht mehr dem Stand der aktuellen Technik entspricht, bitte ich sie, ihrem Anwender andere Kommunikationswege vorzuschlagen.

Computer:

Sehr geehrtes Betriebsnetz, auch mein Anwender möchte jegliche Sicherheitsrisiken ausschließen und erklärt sich bereit, den erwünschten Datenabgleich notfalls manuell auf ihrem geprüften System durchzuführen. Um Zeitverlusten vorzubeugen, liegen bereits jetzt alle dienstrelevanten Daten und Links in schriftlicher Form vor. Ihrerseits wären im Fall eines positiven Bescheids lediglich die erforderlichen Speicherresourcen zuzuweisen.
Betriebsnetz: Verehrter Computer, wie es ihnen ja bereits selbst aufgefallen sein dürfte, ist das Erstellen einer Internet-Publikation sehr zeitaufwendig. Aus diesem Grund werden meinerseits Ausnahmeregelungen nur denjenigen Nutzern gewährt, die bereits über umfassende und möglichst zertifizierte Internet-Erfahrungen verfügen und darüber hinaus in der Lage sind, zeitbewußt und unternehmensorientiert mit diesem neuen Medium umzugehen. Ihrem Anwender empfehle ich, auf die reichhaltigen öffentlichen Internet-Angebote zurückzugreifen.
Also kommt man zu folgender Einsicht: Man muss ja seine geliebten Daten und Links nicht wahllos hier und dort abpeichern und auch nicht mehr antiquierte Disketten in der ohnehin schon ausgebeulten Hosentasche hin und her schleppen, sondern könnte diese Daten einfach selbst ins "www." stellen! Und schon kann man sie von überall her abrufen --- und wird sogar vom allmächtigen Betriebsnetz akzeptiert!

Gesagt, getan! - Und hier ist das Ergebnis!

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